1. Forord #1. Auslegung des Evangelii #25. 3. Figur und Deutung dieses Evangelii von den zehen Aussätzigen. #73:
Tilbage til oversigten!
1 Auslegung des
Evangelii am vierzehnten Sonntage nach Trinitatis.
Von den zehen Aussätzigen, Luc. 17,11-20. Anno 1521. (n1) |
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2 D. Martin
Luther's Zuschrift und Vorrede.
Dem ehrenfesten und gestrengen Herrn Haugold von Einsiedeln, Herrn Hansen von Dolzk, und Bernhard von Hirschfeld, meinen günstigen Herren und Freunden, wünschet Martin Luther die Gnade und den Frieden Gottes. |
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3
Jesus.
Günstige, Liebe Herren und Freunde. Ich armer Bruder hab abermal ein neu Feuer angezündet; o ein gross Loch in der Papisten Taschen ge- (E147) bissen, dass ich die Beicht hab angegriffen. Wo will ich nun bleiben? Und wo wollen sie nun Schwefel, Pech-Feuer und Holz gnug finden, den giftigen Ketzer zu pülvern? |
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4 Nun muss man gewisslich die Kirchenfenster ausbrechen, da etliche heilige Väter und geistliche Herren predigen, dass sie Luft haben mögen das Evangelium auszurufen, das ist, über den Luther zu lästern, Mord schreien, und sprühen? Was sollten sie sonst dem armen Volk predigen? Ein jeglicher muss predigen, das er kann. | |
5 Aber seinen Grund und Ursach, da er sich auf verlässt und sie angreift, werden sie aus sonderlicher Gnade lassen aufs allerfreundlichste unberührt bleiben, und darf hie keiner Vorbitte, denn ihr eigen Gewissen sie reichlich bezeugt, wie so gar nichts wissen, und so stock ungelehrt sind, dass sie billig eitel Cardinäle und Bischöfe wären, und vielleicht darum so grob ungelehrt bleiben, dass sie hoffen, der Papst solle solche Breit- und Spitzhüte auch unter sie werfen. | |
6 Nur todt, todt, todt, schreien sie, mit dem Ketzer, will er doch alle Dinge umkehren, und den ganzen geistlichen Stand umstossen, da die Christenheit auf stehet. | |
7 Ich hoffe, bin ich's würdig, es soll ihnen kommen, dass sie mich tödten, und über mir ihrer Väter Maass füllen, aber es ist noch nicht Zeit, meine Stunde ist noch nicht kommen; ich muss zuvor das Schlangengezücht bass erzürnen, und den Tod redlich um sie verdienen, auf dass sie Ursach haben, einen grossen Gottesdienst an mir zu vollbringen. Wenn nun meine ungnädigen Herren wollten hören, so wollte ich hierauf nichts antworten, denn was sie selbst wohl wissen. | |
8 Zum ersten, dass offenbar ist, wie ich kein Geld drum nehme solches zu lehren, wie sie nehmen. Johannes Eck ist über mir reicht worden, und etliche mehr. So hab ich je keine Gunst davon, denn dieselbige nimmt (E148) der Buchschreiber zu Leipzig, der auch wohl sammt Ecken eines Cardinalshut würdig wäre. | |
9 So hab ich alle Schand und Gefahr meines Lebens davon, bin dazu selbst auch geistliches Standes, sollte billig mein selbst schonen. Aber nun zwinget mich allein mein Gewissen, jedermann zu warnen, so viel ich mag: wer mir folget, darf mit nicht danken; wer mich verfolget, darf mir nicht antworten, ich will mein Gewissen vor Gott gefreiet haben, und unschuldig seyn an dem Blut und Seelen, die durch den Papst und Papisten verführet werden. Er ist droben und wird kommen, dem jedermann antworten muss. | |
10 Darum sage ich noch, rufe und vermahne, bitte und flehe, wer seine Seel will behalten, der hüte sich vor Papst, Cardinäl, Bischof, Pfaffen, Mönch, hohen Schulen, mit ihren Menschenlehren, und halte sie gewisslich für Wolf- und Teufelsaposteln, wo sie nicht das Evangelium lauter und rein predigen. Liebes Volk, es stehet nicht so wohl in der Christenheit, als sie vorgeben. Ich thue das meine, ein jeglicher sehe vor sich. | |
11 Die Papisten aber bitte ich, wollten ansehen, dass ich ihnen kein Unrecht thue: sie müssen je bekennen, dass ihr Ding nicht in der Schrift gegründet sey, und ihr Wesen zur Apostel und Märtyrer Zeit, da die Kirch am besten stund, nicht gewesen, sondern neu von Menschen erfunden ist; so ist mein Ding je nicht wider die Schrift, wie sie selber sagen müssen, sondern eitel Schrift. | |
12 Wollen sie nun nicht mit uns die blosse Schrift; wohlan, so behalten sie ihr Ding und lassen doch uns bei der Schrift bleiben, wollen wir sie doch nicht mit Gewalt aus ihrem Dinge heben, und in die Schrift setzen; wer die nicht will, der bleib bei dem Seinen. | |
13 Wir wollen Christum, und nicht den Papst; so behalten sie den Papst, und nicht Christum; sintemal Christi Lehre und Papsts Lehre nicht wollen noch mögen mit einander regieren, denn Christus will allein Meister seyn; wie er sagt Matth. 23,8. | |
14 Und dass ich auf die Beichte komme, hab ich dieselbige auch als ein Menschengedicht angegriffen, nicht, dass ich die Beicht verwirf, die mir fast herzlich wohl gefället, sondern das Nöthigen und Zwingen verwerf ich. Den Glauben und die Taufe lob ich, aber niemand soll (E149) dazu gezwungen werden, sondern nur dazu vermahnet, und frei gelassen werden; also auch die Beicht soll frei und nur gelobt seyn. | |
15 Aber dawider haben sie nichts zu antworten, denn ein solch arm Geschrei: sie schuldigen und schelten uns, als die allein darum die Beicht scheuen und verdammen, dass wir nicht gerne beichten, und nicht gerne davon hören sagen. | |
16 Darauf antworten wir also: Wir bekennen unsere Schuld, wir sind arme Sünder, die nicht gerne beichten, und ist auch nicht Wunder, denn ohne Gnade Gottes ist's nicht möglich, dass die Natur sollte gerne beichten, und also ist's wahr, dass wir der Beicht feind sind, auch aus Gebrechlichkeit der Natur, nicht allein aus redlicher Ursach göttliches Rechts; das ist uns auch keine sonderliche grosse Schande, dieweil es ein gemeiner Gebrech ist aller Welt. | |
17 Das ist aber gross Wunder, wie es zugehet, dass sie selber, die Beichttyrannen und grossen Heiligen, die nicht sind wie andere Leute, auch nicht, wie wir, öffentliche Sünder, dennoch so gar ungerne beichten, und ja so tief in der gemeinen Gehrechlichkeit oder wohl tiefer stecken, denne wir armen Sünder, dass hie nicht Noth wäre, dass ein Esel den andern Sackträger nenne: noch lassen sie den Balken in ihren Augen stehen, und sehen auf das Stücklein in unsern Augen, rühmen über uns, dass wir ungern beichten; gerad als wären sie, die da gerne beichteten, so man's öffentlich wohl anders weiss. | |
18 Auch haben sie gut Rühmen wider uns, sie hören uns, und wir müssen ihnen beichten; sollte man das Rädlein umkehren, wie billig wäre, dass sie uns auch müssten beichten, und uns hören lassen die grosse Wunderheiligkeit unter den Kutten verborgen: da sollten wir wohl innen werden, wie sie sich mehr rümpfen, krümmen und schultern würden, denn wir; da würden die grossen Liebhaber und Priester der Beicht gar übel von ihrer allerliebsten Beich sagen; da würde sich der Ruhm gar schnell legen, und uns mit frieden lassen, ja sie würden bald erfinden, dass nicht Noth noch Gebot wäre zu beichten, und sich dennoch rühmen, sie thäten's nicht aus Hass der Beicht, sondern aus Liebe des Rechten. | |
19 Aber nun sie uns nicht beichten müssen, erdichten sie, (E150) es sey noth und geboten, lassen's dabei nicht bleiben, spotten unsrer Gebrechlichkeit noch dazu, und sollen ihre Tyrannei und Spott gerne leiden, so niemand denn sie allein solcher unsrer Gebrechlichkeit Ursach und schuldig ist, mit ihren freveln, erdichteten, tollen Gesetzen. | |
20 Wenn wir nun wiederum fragen: warum denn sie so gern Beicht hören, und die Beicht also preisen, die wir scheuen? so finden sich die redliche Ursach, der beil. Beichtpfennig, der grosse Nothelfer: wenn der thät, dass sie nicht des Bauchs fürchteten, er möchte verschmachten, solltest du wohl sehen, dass Beichten weder Noth noch Gebot wäre; aber auf dass derselbe Zins nicht abgehe, darauf so viel Bäuche und Mastsäue in den Klöstern gestift' sind, muss die Beicht von Gott geboten seyn, und ein Geschrei unter uns erhebt werden, dass die heilige Diener des Bauchs und das zarte Fressvolk durch die Beicht unsrer armen Sünder Seligkeit suchen. Und wer das glaubt, der glaubt den obersten, besten und reichsten Artikel des heiligen, christlichen Glaubens, denn er trägt je gross Gut und Reichthum, so die andern, welche Christus geboten hat, alle arm machen. | |
21 Auch so bringt er fürwahr viel seltsamer neuer Zeitung, die den Kützelohren lieblich zu hören sind, und darnach davon die heiligen Leute zu geistlicher Frohlockung über Tisch unter einander reden, und sich ergötzen mögen. Wer aber den Artikel leugnet, der hat Gott verleugnet, und nicht allein Gott verleugnet, da ihnen nicht so viel angelegen ist, sondern hat ein Loch in ihren Bauch gestochen, welcher ist ihr rechter Gott, davon St. Paulus sagt Philipp. 3,19: Quorum Dues venter est: Der Bauch ist ihr Gott; darum ist's ihnen kein Schimpf noch Scherz mit dem Bauch, er ist ein weicher Gott und hat kein Bein, würde gar schnell zerstochen, wenn sie sein nicht mit Fleiss wahrnähmen. | |
22 Wenn sie nun uns auch nicht allein beichten, sondern auch den Beichtpfennig geben sollten, möcht's wahrlich geschehen, dass unsere Grbrechlichkeit gesund würde, dass sie ja so stark wäre, als jetzt ihre Heiligkeit ist, und sollt uns die Beicht vielleicht so lieb seyn, als sie jetzt ihnen ist. | |
23 Aber unser Bauch ist solcher Pur- (E151) gation nicht würdig, darum müssen wir bleiben gebrechlich und feind der Beicht, welcher sie durch Hülfe solcher starken Arznei leicht mögen hold seyn, denn ihrem Bauch ist damit alle Gebrechlichkeit entnommen. Wie ernstlich aber sie unser Heil suchen, ist leicht zu erkennen aus andern Stücken, die nicht Beichtpfennige tragen, noch dem Bauch helfen, welche sie wohl unberührt und ungeübt lassen, da doch alle Macht anliegt. | |
24 Darum hab ich das Evangelium zuvor lassen ausgehen, dass sie greifen mögen, wie fein sie die Evangelia bisher uns gepredigt und die Beicht gegründet haben. Auch will ich hiemit meinen lieben Deutschen die Postillen credenzen mitten aus dem Fass, wiewohl ich sie jetzt nicht weiter, denn vom Advent bis auf Epiphania gebracht habe, und mitten in der Arbeit, um der Lästerer willen, die Ordnung brechen muss: doch da liegt nichts an, es kommt wohl wieder zurecht. Híemit Gott befohlen. Am Tage Lamperti Anno 1521. | |
25 Auslegung des Evangelii am 14. Sonntage nach Trinitatis. Luc 17. | |
26 Ehe wir zur Auslegung greifen, müssen wir zuvor aus dem Weg räumen das Unkraut falscher Lehre, so aus diesem Evangelio gezogen, und die Leute damit betrogen sind; nämlich, dieweil Christus die Aussätzigen zu den Priestern weiset, geben sie vor, es sey damit geboten die heimliche Beicht. | |
27 Und wiewohl das eine närrische Auslegung ist, so aber doch die Einfältigen damit erschreckt werden von den reissenden Wölfen, die nichts so fast begehren, als dass niemand im armen Volk etwas von der rechten Wahrheit und ihre Thorheit erkenne; muss ich über das, so ich im Sermon von der Beicht geschrieben, noch weiter diesen Spruch handeln, und so viel mir möglich ist, widerstreiten, dass sie uns nicht mit sehenden Augen blind machen, wie sie gerne wollten; und wie sie ein Ding vielmal anfechten, müssen wir's einmal verfechten. | |
28 Zum ersten: Christus heisset diese Aussätzigen nicht beichten ihre Sünde, sondern schlecht sich erzeigen dem Priestern, wie alle Aussätzigen thun mussten nach dem Gesetz Mosis. Wo willst du denn die Sprachen also (E152) verkehren und wandeln, dass erzeigen sey so viel als beichten, Aussatz sey so viel als Sünde? | |
29 So müsste an allen Orten der Schrift Zeigen so viel heissen als Beichten, so hätte Christus gebeichtet, da er seinen Jüngern zeigt Händ und Füss am Ostertag: und Gott hätt Mosi gebeichtet, da er ihm das Holz zeiget, das er in das bittere Wasser Morath warf, und würde damit ein wüst Ding in der Schrift werden. | |
30 Desselbigen gleichen, so Aussatz Sünde ist, so ist's eine wunderliche Sünde, sintemal niemand muthwillig aussätzig wird, noch bleibt, ja aus ganzem Herzen hasset und fleucht, dass man sie auch darum aussätzig nennet, dass sie von der Gemeinde ausgethan und ausgesetzet werden in sonderliche Häuser; aber Sünde ist ein Ding, das man muthwillig annimmt. Weiter, so der Aussatz Sünde ist, so müssen allein die Aussätzigen beichten, und die andern alle müssen nicht beichten, denn sie haben keinen Aussatz, das ist, nach dieser Auslegung, sie haben keine Sünde. Was möchte närrischer und thörichter gesagt werden? |
61 Weiter, da er die Jungfran vom Tod erweckt, Marc. 5,43. verbot er hart, sie sollten's niemand sagen. Und Marc. 7,36. da er den Stummen und Tauben gesund machet, verbot er auch, sie sollten's niemand sagen. Hieraus schliessen wir, dass die Beichte der Sünde verboten sey, so stark, als sie schliessen, sie sey geboten; sintemal sie nicht mögen leugnen, dass Tod, Taube und Stumme auch Sünde bedeute, und er doch niemand davon will gesagt haben. | |
62 Wiederum, Marc. 5, 19. gebot er den Besessenen, er sollte hingehen in sein Haus, und sagen, was Gott ihm gethan hatte. Hieraus wollen wir schliessen, dass nicht allein den Priestern, sondern auch Weib, Kind, und Gesind zu beichten sey, denn diesen Menschen weiset Christus nicht zu den Priestern. Siehe, welch ein wunderlich Ding will aus der Beichte werden, dass sie zugleich sey geboten und verboten, zugleich den Priestern zu thun. Was mögen sie hiezu sagen, denn dass sich ihr geiziger Wanst scheuen muss, dass er also genarret hat mit Gottes Worten, und die Welt, den armen Haufen, so jämmerlich verführet hat. | |
63 Item, was will auch draus werden, dass Christus die Aussätzigen nicht zu einem Priester weiset, sondern zu vielen, und spricht: Gehet hin, und zeigt euch den Priestern; das mag je nicht eine heimliche Beichte bedeuten, die nur einen zu thun ist. | |
64 Auch so geben unsere Beichttyrannen vor, sie vertilgen die Sünde. Aber das bedeutet diese Figur nicht, denn die Priester machten die Aussätzigen nicht rein, sondern empfingen das Opfer nach dem Gesetz von ihnen, die schon rein waren gemacht von Christo. Wenn sie doch also viel Vernunft hätten, dass sie sprächen: diess ERzeigen den Priestern wäre der Beichte gleich; so gieng's wohl hin: Denn gleichwie ich mich zeige, zu dem ich gehe, also zeiget sich, der da beichtet, dem Priester. Dass also die Beichte möchte wohl viele Gleichniss haben, nämlich aller derer, die sich gegen andere erzeigen, aber dass sie eine göttliche Figur und Gebot (E161) draus machen, da schnarcht der Bauch zu feste nach dem Beichtpfennig. | |
65 Darum siehe zu, ist des Bauches Vormund, Junker Geiz, nicht ein listiger Schalk? Er hatte aus dem ganzen Evangelio auf die Beichte gezogen keine Krankheit, denn allein den Aussatz. Lieber, warum das? Ei er sahe, dass allein daselbst die Papisten werden genennet, dass man ihnen opfern sollte; da gedachte er: Harre, das wird gut werden, hie wollen wir eine Beichte ausmachen, so muss der Beichtpfennig mitkommen; die andern Wunderzeichen, ob sie wohl auch Sünde bedeuten, dieweil sie aber den Priestern nicht weisen das Opfer, wollen wir nicht lassen zur Beicht dienen. | |
66 Wie dünkt dich, hat er's nicht fein funden, dass sie unsere Herren worden sind, und uns um unser Gut gebracht, mit solchen groben, schändlichen Lügen? dass ich nicht weiss, ob sie mehr Strafe verdienet haben, dass sie uns also geässet haben, oder wir, dass wir so gar Stocknarren gewesen sind, und haben uns solche tolle, ungeschickte Lügen lassen blenden. | |
67 Zuletzt greifen wir zu dem Hauptspruch. Sie müssen je bekennen, dass diese figurliche Priesterschaft, die im alten Testament war, jetzt nimmer sey: so fragen wir sie, woher sie die Macht haben, dass sie dürfen sagen, sie selbst seyen durch jene Priester bedeutet, und machen sich allein zu Priestern des neuen Testaments. Es ist nich Ein Buchstabe im ganzen neuem Testament, darin sie Priester gennent würden. Was wollen sie hiezu sagen? Die Aussätzigen sollen zu den Priestern gehen; wo sind die Priester? St. Peter 1. Epist. 2,9. sagt, dass im neuen Testament keine sonderliche Priester seynd, sondern alle Christen sind Priester, durch jene Priester bedeutet; dieweil sie denn nicht Priester sind, gebet sie die Figur und der Spruch nichts an, viel weniger das Opfer und der heilige Beichtpfennig. | |
68 Es hilft auch nicht, dass etliche heilige Väter haben ihren Stand Priesterschaft genennet, denn damit ist nichts aus der Schrift aufbracht; sie haben wohl mehr Dinge geschrieben, das nicht in der Schrift stehet, sollt es darum für Artikel des Glaubens aufgenommen werden? Es sind Menschen gewesen in vielen Stücken. Vielwe- (E162) weniger hilft die Ausflucht, die der Lügner von Leipzig gedichtet, und schreibt, dass zweierlei Priesterschaft in St. Peters Worten sey zu verstehen: Eine geistliche, nach welcher alle Christen Priester sind, und eine leibliche, nach welcher Sie alleine, der beschorne und geschmierte Haufe, Priester seyn, denn solches Gedicht stehet auf Butterfüssen. Wenn St. Peter von zehenfältigem, ja von tausendfältigem Priesterthun zu verstehen wäre, so wären sie doch alle Christen regedt, wie niemand läugnen mag; darum, wäre drinnen beschoren oder unbeschoren Priesterthum verstanden, so müsste von allen Christen verstanden werden. Dieweil aber nicht alle Christen beschorne Priester und Plattenträger sind, ist nicht möglich, dass St. Peter von dem plattischen, beschornen Priesterthum rede, wie derselbe Lügner läugt und treugt. | |
69 Und warum haben sie nicht Mosen aufgerückt, und gesagt, dass er die Beichte mit diesen Worten habe eingesetzt; sind es doch nicht Christi eigene Worte, sondern Mosis, der 3. Mos. 13,2. und Cap. 14,2. gesetzt hat, dass die Aussätzigen sollen sich dem Priester zeigen, und Christus sie nicht als sein eigen, sondern als des Gesetzes Wort anzeucht. Sollen sie denn die Beichte gründen darum, dass sie Christus anzeucht, so müssten sie vielmehr die Beichte gründen in dem Gesetz Mosis, da sie ursprünglich stehen; oder sollten die Wort des Gesetzes darum etwas anders und neues bedeuten, dass sie Christus anzeucht, so müsste auch das etwas anders heissen, denn Moses wollte, da Christus aus 5. Mos. 6,5. anzeucht: "Du sollt Gott deinen Herrn lieb haben aus deinem ganzen herzen". | |
70 Item, so möchten sie sagen, er hätte Kirchenweihe eingesetzt, da er Matth. 21,13. den Spruch Jesaiä 56,7. führet, "mein Haus ist ein Bethaus", und trieb daraus die Käufer und Verkäufer; und so fortan, alle Sprüche würden etwas anders deuten, denn sie im Gesetz haben, der er viel einführet. Was wäre aber das anders gesagt, denn dass Christus ein Lügner und Verkehrer wäre der heiligen Schrift? Was wollen sie hiezu sagen, die lieben Bäuche und Fresslinge, denn dass sie ein Volk sind, das kein Be- (E163) dacht noch Vorsicht hat, plumpt einhin wie eine Sau, was ihnen einfällt, das schwatzen sie, es treffe oder fehle? | |
71 Hiemit, hoffe ich, sey es klar genug, wie aus diesem Evangelio die Beicht so fälschlich gezogen sey, und wie mit grossen, groben Lügen sie durch Priester sich selber, durch Aussatz alle Sünde, durch Zeigen die Beicht, durch die Aussätzigen alle Menschen, durch das Opfer den Beichtpfennig ausgelegt haben: und wie nicht genug ist, Figur auzuziehen, wo nicht zuvor die Erfüllung gründlich und klärlich im neuen Testament mag erwiesen werden. Darum, können wir nicht erlangen, was die Figur des Aussatzes, und Zeigen dem Priester bedeute, so lasst uns bleiben in dem einfältigen gewissen Verstande des Gesetzes Mosis, dass Christus die Aussätzigen darum habe zu den Priestern geweiset, dass er das Gesetz Mosis gehalten, und nicht zerreissen wollte. | |
72 Dass er aber den andern keinen zu den Priestern geweiset, macht, dass kein Gesetz davon gegeben war, er hätte sie sinst auch zu den Priestern geweiset; denn von Blinden, Lahmen, Gichtigen, Tauben, Stummen, Besessenen, Wassersüchtigen, Todten, und andern Krankheiten, war den Priestern im Gesetz nichts befohlen, sondern allein diese pflichtige und umfressende, fliegende Sucht des Aussatzes war ihnen befohlen. Was dieselbige bedeute, bin ich selbst nicht übrig gewiss, doch wollen wir uns daran versuchen, denn wir das Evangelium haben nach seinem schriftlichen und Hauptverstand ausgericht. Davon nu zu sagen ist, weil das Unkraut ausgerottet ist, und uns Raum gegeben hat. | |
73 Figur und Deutung dieses
Evangelii von den zehen Aussätzigen.
Zum ersten, will ich nicht zusagen, dass ich diese Figur recht treffe. Denn ich habe droben gesagt, wo man nicht aus dem neuen Testament der Figuren Deutung klärlich finden kann, soll man sich nicht drauf bauen. Denn der böse Geist ist ein Meister auf Figurdeuten ausser der Schrift; wo er eine Seele ergreift, dass sie deutet ohne Grund der Schrift, und darauf bauet, die kann er hin und her werfen, wie einen Würfel: welches er nicht thun mag, wo Grund des Schrift da ist, (E164) oder also gedeutet wird, dass man nicht darauf sich bauet. |
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74 Welcher verführischen Deutung er fast viel im geistlichen Rechte, und durch die Schullehrer aufbracht hat. Als, da sie den Papst durch die Sonne, den Kaiser durch den Mond deuten. Wo nun nicht klare Schrift vorhanden, ist die Deutung die beste und näheste, da die Gleichnisse am besten sich reimen. Also doch, dass die Figur leiblich, und die Deutung geistlich sey. Was wäre es sonst für eine Figur und Deutung, so sie beide, leiblich und äusserlich wären? Gleichwie die thun, die durch den Hohenpriester im Gesetz deuten den Papst, die alle beide leiblich und äusserlich sind. | |
75 Und dass ich's heraus sage, Figurdeutung mag auf dreierlei Weise geschehen: zum ersten, wenn die Schrift selbst deutet: als, da St. Petrus 1. Ep. 3, 20. 21. die Taufe deutet durch die Sündfluth, und Archa Noe. Und St. Paulus 1. Cor. 10, 1.2. durch's rothe Meer; und Christus sein Kreuz durch die Schlange, Joh. 3,14. Solche Deutung zwingen, und sind Artikel des Glaubens. | |
76 Die andere ist, da die Schrift nirgend selbst deutet, sondern da eines jeglichen Glaubigen Verstand die Figuren einführet, und gründet, um ihr Gleichniss willen, auf etliche klare Sprüche. Als hier, da St. Augustinus den Aussatz zeucht auf die Ketzerei. Wiewohl nun die Schrift nicht selbst saget, dass der Aussatz Ketzerei bedeute, und solche Deutung nicht zwinget, als einen Artikel des Glaubens; so ist doch das wahr, das die Schrift von Ketzerei klärlich sagt: darum auch dasselbe zwingt für sich selbst allein, die Figur und Deutung bleiben wo sie wollen: der Grund stehet je fest, ob das Gebäue nicht gelte. Also mag ein jeglicher deuten ohne alle Gefährlichkeit. Denn ob seine Deutung fehlet, so fehlet doch die Schrift nicht, darauf er die Deutung zeucht. | |
77 Die dritte Weise ist eine blosse Deutung aus eigenem Gutdünkel, da die Figur alleine ist, und sonst nichts davon in der Schrift stehet, dass sie dadurch wollen deuten. Diese Deutung ist Irrthum, des Teufels und des Papsts eigen mit den Seinen. Also, wenn sie durch Aaron den Papst deuten, so die Schrift doch an keinem Orte vom Papst oder Papstthum sagt einigen Buchsta- (E165) ben. | |
78 Wenn sie aber zuvor einen Spruch com Papst hätten, und alsdenn die Figur Aaron drauf zögen, wäre es zu leiden: wiewohl dennoch solche Figur und Deutung nicht zwänge, so zwänge doch der Spruch, darauf sie deuteten. Item, wenn sie deuten im Evangelio, dass die Beichte sey das Zeichen der Aussätzigen vor den Priestern, ist ein bloss, nacket, selbst erdacht Deuten: wenn sie aber einen klaren Spruch führeten, des von der Beichte ohne alle Figur sagte, und alsdenn die Figur drauf führeten, so zwängen sie uns wohl, nicht um der Figur oder Deutung willen, sondern um des Spruchs willen, den sie der Figur und Deutung zum GRunde legeten. | |
79 Der andere Deutung mag mancherlei Weise geschehen, und wie St. Paulus sagt in der ersten Epistel an die Corinther am dritten Capitel v. 12: "Etliche bauen Stroh, etliche Holz, etliche Heu auf diesen Grund, etliche aber Gold, Silber und Edelsteing". Also, achte ich, dass alles, was Moses vom Aussatz schreibet, 3. Mos. 13. möge gar fein gezwungen werden auf die Epistel Pauli zu den Colossern am 2. Capitel v. 8. da er meisterlich den Eigendünkel und Menschenlehre beschreibet. | |
80 Aber doch glaubte ich solcher Deutung gar nihcts, wenn ich nicht St. Pauli klaren Text zuvor glaubte. Also, wenn mir jemand sagt, dass Moses bedeute St. Paulum, darum sollte ich St. Paulum für einen Lehrer und Apostel halten: die Bedeutung wollte ich nicht verwerfen, aber um ihretwillen glaubte ich ihr nicht; denn ich weiss nicht, ob sie recht oder unrecht sey: sondern ich weiss einen andern Grund der Schrift, die mir St. Paulum klärlich zeiget einen heiligen Apostel, um welches willen ich dieselbige Deutung aufnehme. | |
81 Also ist's gewiss, dass die Aussätzigen bedeuten nicht leibliche, äusserliche, sondern verborgene Menschen. Und also verborgen, dass nicht sey von der natürlichen Verborgenheit gesagt, wie die Seele im Leibe verborgen ist; sondern im Geist, das ist, du musst dur zwo Welt denken: eine diese leibliche, da die Sonne leuchtet, und einer der andern ansiehet nach dem Leibe; die andere geistlich, da Christus durch das Evangelium leuchtet, und einer den andern ansiehet: nicht nach der Seelen oder Natur, damit die Philosophie umgehen; (E166) sondern nach seinem Glauben, Dünkel, Willen, Herz und Muth, welches alles durchs Evangelium erleuchtet und erkannt wird, wenn man sein Wort aus ihm höret. Denn das Evangelium leuchtet und sagt einem jedermann, was der andere im herzen hat geistlich, das ist, nicht dass er wisse, was er thun will; sondern ob's recht oder unrecht sey vor Gott. Diese Figur gehöret in das Leibliche, die Deutung in Geist. | |
82 c So ist Aussatz ein Gebrechen der Seelen vor Gott und im Geist; nicht aber ein jeglicher Gebrechen: wie die blinden Figuristen deuten, dass es alle Sünde bedeute, die man beichten soll. Die heiligen Väter, sonderlich Augustinus, sagen: Es sey falsche Lehre und Ketzerei. Und wiewohl sie keine Schrift darauf führen; so folgen sie doch nicht übel den Gleichnissen, und treffen wohl hinzu. Darum wollen wir auch auf derselbigen Bahne bleiben: doch nicht als müsste es ein Artikel des Glaubens seyn, so zu halten. Denn ich will niemand zu glauben rathen, ich weiss denn, worauf ich ihn baue. Es gilt Seelen und ewiges Leben, wenn man vom Glauben prediget: darum will ich mich und jedermann mit mir gewiss setzen, dass wir wider alle Höllenpforten, auch vor Gott, bestehen mögen, durch sein Wort; darauf allein zu bauen ist, und auf keines Engels, schweige denn auf der Heiligen Wort. Matth. 16,18. | |
83 Und sage weiter: Ich wollte, dass solche Dinge nicht Figuren hiessen; aber es ist zu tief eingerissen, und eine Gewohnheit worden, dass ich's auch muss also heissen. Die Schrift nennet es nicht Figuren, sondern Allegoriam, Umbram, Faciem, und die Deutung Mysteria, Abscondita, Secreta. Sie haben's Figuren genennet, aus dem Spruch des heiligen Pauli in der 1. Epistel zu den Corinthern am 10,11. da er also sagt: "Solches alles ist ihnen geschehen in Figuren". Aber St. Paulus an dem Ort redet nicht von Figuren, sondern von Exempeln und spricht: Wir sollen uns fürchten, dass es uns nicht auch so gehe, denn sie sind uns Figuren und Exempel gewesen. (n83) Und St. Petrus 2. Epist. 2,6. nennet dasselbe Exempel, und St. Paulus auch an vielen Orten, Formam. Es ist Schuld des Lateinischen Interpretis, der Typos jetzt Figur, jetzt Exempel transferirt hat, daran sie sich gestossen und Figuren draus gemachet. | |
84 c Ketzerei soll hier nicht allein das heissen, das unser Volk jetzt Ketzerei heisset, die auch machen zu Ketzerei, was sie nur wollen: sondern was die Schrift Haresia nennet; wie St. Paulus zum Tito 3,10. lehret: "Den Haereticum sollst du meiden, nachdem er zweimal vermahnet ist, sollst gewiss seyn, dass ein solcher verkehret ist, und sündiget, und hat schon sein Urtheil". Das Wörtlein Haeresis kommt aus griechischer Sprache herein, das heisst erwählen, erlesen, und aussondern. Daher heisst Haeresis eine sondere, erwählte, selbst erdachte Lehre und Weise zu leben und glauben ausser der gemeinen Weise, das man jetzt Secten, Stände und Orden heisset. Also nenneten die Juden die Christen eine Haeresin, oder Secte der Nasarener Apostelg. 24,14. Aber Paulus wollte sie nicht also nennen, sondern einen Weg, und sprach: "Ich wandele nach dem Wege, den sie Haeresin oder Secte heissen". | |
85 Daher ist's kommen in der Christenheit, dass alle die Haereici heissen, die ausser der Einigkeit und gemeinen Weise des christlichen Glaubens und Wesens treten, und sine sondere eigene Weise glauben, und Wege für sich erwählen; dass die zwei Wörtlein, Catholicus und Haereticus, wider einander streiten. Catholicus heisst, der mit dem Haufen ist, und einhellig mit der ganzen Sammlung stimmet im Glauben und Geist, gleichwie St. Paulus sagt zun Ephesern 4,5: "Eine Taufe, Ein Glaube, Ein Herr, Ein Geist etc." Aber Haereticus, der eine eigene Weise und Parthei erdenkt. Darum heisst Haereticus eigentlich einen Eingesinnigen in göttlichen Sachen, einen Sonderling, der etwas bessers weiss, und ihm selbst erwählet einen Weg zum Himmel, der den gemeine Christenmann nicht gehet. Welches Laster die letzten Doctores nennen Singularitatem, Capitositatem etc. Sonderlichkeit und Eigenwilligkeit. | |
86 Aus dem ist's klar, dass der Aussatz, der da Ketzerei bedeuten soll, bedeutet nichts anders, denn den eigenen Sinn, den Gutdünkel, die gute Meinung, (E168) der sich selbst aussätzt von der Gemeinde, in den Dingen, die Seele und Gott belangend, davon Moses sagt 5. Mos. 12,8: "Du sollst nicht thun was dich recht dünket". Und ist kein Laster so stracks dem rechten Wege und Glauben zuwider, dass die Apostel, Petrus und Paulus, viel Sorge dafür gehabt haben, und die Mutter Gottes nennet denselben Schlangenkopf, Mens cordis sui, "den Dünkel ihres Herzens" Luc 1. 51. | |
87 Und der deutsche Name, Aussatz, lautet zumal fein drauf, dass solche Leute aussätzig, von dem Haufen, auch aus der Gemeinde gesetzt werden. Item, St. Pauli Wort, das er sagt zu Tito: (Tit. 3,10.) "Er solle einen solchen meiden". Wiewohl sie jetzt verbrennet werden, die kleinen Ketzer von den grossen, oder, dass ich's bass sage, die Christen von den Ketzern. Denn aus diesem vorgesagten ist leichtlich zu verstehen, wo jetzt Ketzer sind. Nämlich, da der Gutdünkel, der rechte Aussatz, ausser und über den gemeinen christlichen Glauben, sondere Secten, Orden, Weise, und Wege fromm zu seyn und selig zu werden, aufrichtet, und Partheien aus der Gemeinde setzt, als die etwas bessers finden wollen, dass gleich der gemeine Christenmann gegen ihm stinket, und nichts gilt. | |
88 Darum sind jetzt unter den Stiften, Klöstern, hohen Schulen, und ganzem geistlichen Stande keine Ketzer, sondern eitel Ketzermörder, vor grosser Liebe Gottes; gleich als wenig, als unter den Raben schwarze Vögel, und unter den Mohren schwarze Leute sind. Denn gleichwie unter den Aussätzigen ist niemand aussätzig; also auch unter diesen Ketzern niemand Ketzer; und sehen nicht, das zarte Volk, dass gar fast so viel Wege, Secten, Partheien unter ihnen sind, als Köpfe und Gehirn, das eitel Gutdünkel ihr Meister ist, der giftige Aussatz, und ihr keiner den gemeinen Weg christlichens Glaubens gehet, sondern ein jeglicher einen eigenen Weg gen Himmel macht; | |
89 dass man wohl siehet, wie alle Ketzereien, die je gewesen sind, jetzt zusammen geflossen, in eine Grundsuppen kommen, und die Welt mit einer Sündfluth lauter Aussatzes ersäuft haben, unter des Antichrists Regiment; wie das verkündigt ist. Dennoch gehen diese Aussätzigen nicht zu den Priestern, (E169) und beichten diese Sünde nicht. Ja, es muss eitel Heiligkeit seyn, und wer anders sagt, derselbe muss ein Ketzer seyn. | |
90 Nun ist beschlossen durch die Schrift, dass kein Weg sey zu dem Himmel, denn der einige, der Glaube. Daher St. Paulus des Glaubens Lehre die gesunde Lehre nennet, Tit. 1,13. und Cap. 2,2. und befiehlet, dass man im Glauben gesund seyn soll. Damit er auf den Aussatz zeigt, das alle, die durch Werke wollen fromm und selig werden, sind gewisslich diese Ungesunden und Aussätzigen. Darum wollen wir nun etliche Gleichnisse des Aussatzes und des Eigendünkels gegen einander halten. |
Noter:
n1: Erlanger-note: Diese Predigt hat Luther selbst zum Druck befördert, und mit beifolgender Zuschrift und Vorrede unter dem Titel: Evangelium von den zehn Aussätzigen, verdeutscht und ausgelegt durch D. Martin Luther zu Wittenberg herausgegeben. Sie wurde in dei verschiedenen Ausgaben der Lutherischen Schriften theils mit, theils ohne die Zuschrift aufgenommen. Auf diese Predigt bezieht sich die Note A. in unsrer Ausgabe von Luthers Werken, Band 14. Seite 74. Dette sidste henviser til Kirkepostillen, hvor der efter prædikenen over denne tekst står følgende note: Diess Evangelium von den zehen Aussätzigen ist weiter ausgelegt in einem sondern Büchlein oder Postille, das besiehe ferner: da wirst du auch die heimliche Deutung, oder geistliche Auslegung finden. Denne Büchlein er altså nærværende prædiken fra 1521.
n83: Vulgata skriver 1 Kor 10,11: haec autem omnia in figura contingebant illis scripta sunt