Luther: Prædiken over den rige mand og Lazarus 1


fra Erl 18,261-268
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1   Sermon auf das Evangelium Luc. 16,19-31.
Von dem verdammten reichen Mann, und dem seligen armen Lazaro.
Wittenberg 1523. 
2      Dies Evangelium haben wir vor einem Jahr auch gehabt, und ist auch gedruckt worden, und ist allenthalben leichtlich zu verstehen, (ohne) allein in dem Stück von den Todten. Darum wollen wir ein wenig davon schwätzen.
3  In Summa lehret es die Werke und das christliche Leben, welche da bestehen in dem Glauben und der Liebe. Glaube macht fromm vor Gott, die Liebe vor den Menschen und auch vor Gott.
4  In allen andern Dingen kann gott übersehen, allein an diesen zwei Stücken, da will er's dürr und stracks gehalten haben; diese zwei fordert er auf das strengeste.
5  Ihr wisset, dass wir so gar blind sind gewesen, und haben der zwei (Stück) nicht geachtet, sondern mit Werken hinein geplaudert; darum ist von Nöthen, dass wir unser wahrnehmen. 
6  Das Evantelium zeiget uns an zwei Personen, und malet und alle beide vor (E262) zu einem Exempel, was zu einem christlichen Leben gehöre; nämlich: dass wir leben, wie Lazarus da ist, und nicht wie der reiche Mann. 
7  Ein jeglicher, der da glaubt, der hat für sich genug, er bedarf keines Sündenbüssens, er hat alle Dinge in dem Glauben. 
8 Derohalben soll er nicht das Seine suchen, sondern (auch andern) nützlich seyn. Dazu auch das eheliche Leben taugt, das da nütlich ist wider den Ehebruch. 
9 Auch das Regiment etc. Welches dieser Reiche nicht gethan hat. Er hat sich in die zwei höchste Farben gekleidet, in Scharlach und hübschen Leinwand, auch täglich scheinbarlich gegessen. 
10         Nun, sintemal die äusserlichen Dinge weder nützen noch hindern, warum stehet denn da, dass er verdammt davon sey? Ihr wisset es anders: Wenn er alle Tage seidene Kleider und Perlen angeleget hätte, so wäre es alles gut gewesen, wenn er's dem Nächsten zu Nutz gethan hätte. 
11 Gleichwie Esther, welche in ihrem Frauenzimmer schlecht daher gieng; da sie aber zu dem König gieng, da setzte sie die güldene Krone auf, und mit ihren Mägden war sie dennoch Gott eine liebe Tochter, darum, dass sie nicht das Ihre suchte, sondern dass sie das jüdische Volk erlösen wollte. 
12 Ein solches Ding ist es um die liebe, sie kann einen Kittel antragen, kann auch wohl mit blossem Haupt gehen. Also sagt auch St. Paulus: Ich kann wohl hoch fahren, kann auch wohl niedrig fahren. Ich kann mich lassen ehren, kann mich auch wohl lassen schänden. Ich kann wohl leben, kann auch wohl fasten und übel leben. 
13 Es ist alles wohl gethan;nicht von des Werks wegen, sondern des Herzens, dass ich es alles thue von des Nächsten wegen. Paulus nat nicht für sich gefastet, nicht für sich allein gelitten etc. sondern er rühmt sich dess, sprechend: Ich bin froh, dass ich für euch leide. Liebe hat keinen Underscheid, ihr Auge ist einfältig. 
14        Derhalben  ist dieser Reiche nicht um des Kleidens und Prassens wegen verdammt, sondern im seines falschen, unchristlichen herzens wegen, das nur das Seine gesucht hat. Wenn der Glaube wäre da gewesen, so hätte er sich anders gstellet gehabt. 
15 Und wenn er einen Sack angehabt hätte, und hätte nur Wasser und Brod gefressen, so wäre er (doch) verdammt gewesen, die- (E263) weil er ein solches Gemüth hatte. Man findet ihrer auch hie, die nicht gern die geringsten Kleider anziehen, liebeer einen guten Rock denn einen schlechten, lieber Wein trinken denn Wasser. 
16 Ihr habt oft gehört, wo der Glaube ist, da folget heraus die Liebe; wo nicht, da ist auch kein Glaube. In dem, dass er täglich im Sause lebete, damit den armen Lazarum verschmähete, mögen wir leichtlich abnehmen, was er in dem Gemüth gehabt habe. 
17 Er hat all seinen Datum auf den Bauch und das gute (Leben) gesetzt. Und dieweil die Frucht der Liebe nicht ist da gewesen, so ist er ein Unchrist gewesen. 
18 Aber eines Christenmenschen Herz das stehet also: Allmächtiger Gott! meinethalben wollte ich nicht einen Tagleben; allein, dass icn dem Nächsten nütze sey. St. Paulus sagt: Es ist nöthig, dass ich im Fleisch sey, um euretwegen. Wenn ich den Glauben habe, so lebe ich, dass ich euch unterweise. 
19          Das fehlet diesem reichen Mann. Was wollte er gethan haben, wenn er hätte sollen predigen? Nichts desto minder ist er ein heiliger Mann gewesen. Er ist kein Ehebrecher gewesen, hat nicht fremdes Gut gehabt, hat sich lassen bedünken, er thue viel gute Werke. 
20 Es hat das Herzeleid der Reichthum. Er hat also gedacht: Das Gut ist mein, ich mag's geben, wem ich will. Also sprechen die Juristen. Er hat gemeinet: Ich thue recht. Es ist ein anderes Licht, dass man erkenne, welchem wir schuldig sind; dasselbig giebt der Glaube. 
21 Ein Christ ist niemand als jedermann schuldig: dass ich allen soll predigen und ihnen helfen aus des Teufels Banden. Item, dass ich für meinen Nächsten bitte, und nehme mich seiner an, als wären die sünden mein; das erkennet die Welt nicht. 
22 Item, wenn mein Nächster krank ist, so soll ich meinen Leid darstrecken ihm zu helfen, und einer hat des andern Recht. Da kommt das Vater Unser her: Vergieb uns unsre Schuld, wie wir unsern Schuldigern vergeben. 
23 Und ist hier vorgemalet, das er nicht gemeinet habe, dass er dem Lazaro sollte schuldig seyn. Er gedachte nicht, dass alle Dinge von Gott kommen. Wenn er's selbst nicht hätte thun wollen, hätte er's nur seinen Knechten befehlen (können), so wäre es etwas gewesen. 
24 Darnach kommt es, dass (E264) er spricht: Ich hab's nicht gewusst! Da stehet es, so lerne es. Es ist auch gemein; welcher, wenn er einen fähe, dem er tausend Gulden gegeben hätte, und dass derselbige einem Armen nicht Einen davon geben wollte, der da nicht spräche, er werde verdammt. Nun, das sey von dem Reichen. 
25        Der andere, der arme Lazarus, welcher da vor der Thür lieget, begehrete (sich) zu sättigen von den Brosamen des Tisches etc., sondern auch die Hunde kamen und leckten ihm seine Geschwüre. Also soll man uns loben, dass die Hunde frömmer sind, denn die unchristlichen Menschen. 
26 Da sehet das Bild: da sehet, dass er den Hund preiset, und wenn er's verstanden hätte, die unvernünftige Bestie, so hätte ihm auch Brod zugetragen: das zornige Thier, das man cueh davon canonam rabiem nennet, das hat sich sein erbarmet, und ist freundlicher, denn dieser unchristliche Mann. 
27 Summa Summarum: Was nicht aus dem Glauben ist, das ist ärger denn ein Hund. Davon kommt es auch, dass man einen Kargen einen Hund heisst, das ist, einen hündischen Mann. 
28         Nun lasst uns rühmen. Das thut Gott, da stehet's. Es ist offenbar, dass Lazarus in dem Glauben und der Liebe gelebet habe, der kommt in des Abrahams Schoos, in welchen niemand kommen kann, er sey denn in dem Glauben. 
29 Der Glaube kann mit Werken nichts ausrichten, da liegt er, er hat kein Geld. Eer hat nichts, dass er zu almosen gebe; er hat aber wohl müssen bitten. Womit ist er denn Gott angenehm gewesen? Mit den höchsten, von welchen Paulus sagt: In dem Leiden, das ich für euch leide. 
30 In dem herzen ist Lazarus auch gestanden, dass er alle Dinge mit geduldigem Gemüth gelitten hat. Er hat nicht darum gemurmelt, er hat dem Reichen nicht gefluchet, dass ihm dass Haus verbrenne, sondern er hat für ihn gebeten. 
31 Was ist hernach gefolget? Da wird er vorgetragen der ganzen Welt, seine Geschwüre sind besser den Perlen. Es ist auch keiner, wenn er die Geschwüre gleich sollte zwanzig Jahre tragen, er thät's gern, wenn er solches überkommen sollte. 
32 cItem, es (E265) würde auch keiner so närrisch nicht seyn, der des Reichen Gut nicht flöhe. Zu derselben Zeit verachtete jedermann den Lazarum; jetzt wollte ihn einjeder gern in ein seiden Bett legen; jenen würde man nicht leiden, man würde seine Kleider nicht anlegen, man würde sorge haben, sie möchten einen verbrennen. 
33 Lazarus ist auch nicht fromm von der Geschwüre wegen: denn wie viel sind ihrer bei uns, die im Krieg umkommen, die St. Veltens Krankheit oder Franzosen haben, und werden verdammt, denn sie leiden ungeduldig. Lazarus siehet aber in richtigem Glauben gegen Gott, er befand, dass ihn Gott lieb hatte. 
34         Nun lasst uns auch sehen, dass wir nicht solche augen gegen die Armen haben, als hie der Reiche. Wir sehen, dass sie Gebrechen haben, und sehen darüber hin, achten ihrer nicht; sie bleiben aber in einem richtigen Glauben gegen Gott. 
35 Wenn unsere Augen offen wären, so würden wir unsere Kleider ausziehen, in Summa, wir würden ihnen alles geben. Dieweil aber ein solches Tuch, ja auch eine mauer vor unsern Augen ist, dass wir's nicht sehen können, so gehen wir vorbei; und dasselbige geschieht aus Gottes Willen. 
36 Das ist aber erschrecklich, wenn wir dorthin kommen werden, da wir auch sehen werden, welche wir verschmähet haben: denn werden sie sagen: Herr! Wenn haben wir dich gesehen etc. Das ist ein grosser Puff wider unsern Kopf.
37 Also geschieht es auch, wenn man das Evangelium verfolgt, so achtet man es auch nicht; aber vor Gott ist es gross. Wollte Gott, dass wir unsere Augen herunter liesse, und giengen nicht überhin, sondern gedächten: Das ist Lazarus. Stille gehet es zu; das Wort aber, wenn es an den Tag kommt, so wird es gehen. Nun folget: 
38          Der Reiche aber starb auch und wurde in die Hölle begraben. Da ist es nimmer still. Da sie noch in der Welt waren, da fühlte ihr keiner nichts, gleichwie die thörichten Jungfrauen. Er hatte sein vergessen, der Reiche; er meinete, es würde allweg also zugehen. 
39 Und also sieht die ganze Welt unbedacht dahin, und wenn es hernach dorthin kommt, so sprechen sie: O! wir sollten das gethan, das gelassen haben. Das Evangelium (E266) lehret uns, dass wir den Nächsten nicht verschmähen. 
40 Hier ergehet nun das Urtheil. Lazarus lag vor des Reichen Thür, der gieng vor ihm vorüber, und achtete sein gar nichts. Zuvor wollte er nicht unter sich zu ihm sehen. 
41 Aus seinem hübschen Haus ist nun die Hölle worden, sein roth Purpur ist Feuer worden; aber Lazari sein bette ist jetzt in dem Schoos Abrahams, an dem zartesten Ort. 
42 Der alle Tage so wohl gelebt hat, hat jetzt nicht einen Tropfen Wassers; Lazarus hat alle Fülle genug, wird auch dazu getröstet, denn sein Böses ist alles hinweg, und ist jetzt gut. 
43 Er bittet, und thut ihm wehe, dass man keinen nicht schicken will; er kann nicht ruhen: das ist ihm eine ängstliche Pein gewesen; es ist alles versagt. Er ist nicht allein in der Hölle, sondern auch darinnen begraben, das ist, er muss ewiglich da bleiben. Das ist ein Exempel der Liebe.
44  Sonst sind etliche Dinge da begriffen, die auch ich nicht weiss, die sind sehr scharf, und die Natur vorwitziget auch gern mit solchen dingen; als: Was Hölle, was Himmel, was Abrahams Schoos sey? 
45 In Summa, ihr habt da, dass ein christlich Leben soll gehen und stehen in Ergebung des Nächsten, dass wir all unser Wesen ihm zu Nutz stellen. Das andere aber, von obbemeldten Dingen, das ist für die Erleuchteten. Doch will ich ein wenig sagen.  Kort sagt: Her ser I, at et kristent liv skal foregå i hengivelse til næsten, så at vi stiller hele vor tilværelse frem til nytte for ham. Men det andet, om de ovenfor anførte ting, det er for de oplyste. Dog vil jeg sige en lille smule. 
46         Zum Ersten: Abrahams Schoos ist nicht die leibliche Schoos; denn Abraham ist begraben in dem Lande Canaan, und ist auch da verwesen, darum kann es nicht die leibliche Schoos gewesen seyn; damit würde unser Verstand verrückt.          For det første: Abrahams skød er ikke et legemligt skød; for Abraham er begravet i landet Kanaan, og dèr er han også gået i forrådnelse; derfor kan det ikke have været et legemligt skød; hvis det var, ville vor forstand bliver forrykt. 
47 Nun hat die Seele weder Hände noch Füsse, auch keine Schoos. Ich habe auch gesagt, ich wolle nicht gewiss seyn und halten, dass die Schoos sey das Wort Gottes, und die Verheissung, die da Abraham geschehen ist, 1. Mos 22,18: "In deinem Saamen werden gesegnet alle Völker des Erdreichs", welches da göttliche Worte sind, und haben so viel in sich, als das ganze Evangelium, dass da Christus geboren, gekreuziget, gestorben, und auferstehen sollte.  Nu har sjælen hverken hænder eller fødder, heller ikke noget skød. Jeg har også sagt, at jeg ikke er sikker på det, men dog regner med, at skødet er Guds ord, nemlig den forjættelse, der udgik til Abraham 1 Mos 22,8: "I din sæd skal alle jordens folk velsignes". Det er jo guddommelige ord, og de indeholder lige så meget som hele evangeliet, at Kristus skulle fødes, korsfæstes, dø og opstå. 
48 Derhalben diese Schoos ist das Evangelium, die Verheissung, die dem Abraham geschehen ist, da müssen wir (E267) alle hinein fahren; wenn ich und ein jeglicher Christ sterben, so muss er die Augen zuthun, und allein an Gottes Wort hangen, und Gott vertrauen, dass er uns aufnehmen werde.  Derfor, i dette skød, i evangeliet, i forjættelsen, der udgik til Abraham, deri må vi alle dø; når jeg eller en hvilkensomhelst kristen dør, så må han lukke sine øjne, og alene klynge sig til Guds ord og stole på Gud, at han vil tage os op i sin himmel. 
49 In dem Glauben muss er frisch dahin fahren, dass nichts da sey, denn das Wort, so fährt er in die Schoos Abrahä. Der reiche Mann, dass er beschrieben wird, er sehe über sich, so dürfen wir nicht gedenken, dass er Augen und Zungen gehabt habe, noch dass Lazarus Finger gehabt habe. I den tro, at der dèr ikke er andet end ordet, må han frimodigt gå bort, så går han bort til Abrahams skød. Den rige mand, når han bliver beskrevet sådan, at han ser sig omkring, så må vi ikke forestille os, at han havde øjne og tunge, eller at Lazarus havde en finger. 
50 Nein! es ist nichts Leibliches, es gehet alles also in dem Gewissen zu, da er erkennet, dass er wider das Evangelium gehandelt hat. Es ist nichts zu ihm geredet, es ist alles in dem Gewissen so zugegangen; er hat in seinem Gewissen gefühlet, dass er ewiglich da hat sollen seyn, darum ruhet er nicht:  Nej, det er ikke noget legemligt, det foregår altsammen i samvittigheden, hvor han erkender, at han har handlet imod evangeliet. Der blev ikke sagt noget til ham, det er altsammen gået sådan til i samvittigheden; han har i sin samvittighed følt, at han til evig tid skulle have været der, derfor får han ikke hvile: 
51 er suchet allenthalben Hülfe, im Himmel und in der Hölle; aber da ist keine Hülfe nicht: Gleichwie bei den thörichten Jungfrauen, die kein Oel nicht hatten.  Nej, han søger alle slags hjælp, i himmel og i helvede, men der er ikke nogen hjælp. Ganske som med de ukloge jomfruer, som ikke havde nogen olie. 
52 Er hat gedacht: Allmächtiger Gott! hätte ich geglaubt,oder wäre ein Gläubiger da, der mir seinen Glauben mittheilte; und das, wie ich sage, dass er also gedacht hat, ist ihm alles in seinem Gewissen abgeschlagen gewesen.  Han tænkte: Almægtige Gud, hvis jeg bare havde troet, hvis der bare havde været en troende, der havde meddelt mig sin tro. Og som sagt, dette, at han tænkte sådan, det får han altsammen afslag på i sin samvittighed. 
53 "Sie haben Mosen und die Propheten, lass sie dieselben hören;" versäumen sie es in dem Leben, so haben sie es versäumt.  "De har Moses og profeterne, dem kan de høre"; hvis de forsømmer det i dette liv, så har de forsømt det. 
54 Das ist das Herzeleid und der Jammer, den kein Mensch wissen kann, denn der es gelitten hat, und gehet alles in dem Gewissen um; und das wird denn die ewige Verdammniss seyn.  Det er den hjertets lidelse og elendighed, som kun det menneske kan kende, der har prøvet det. Og det sker altsammen i samvittigheden; og det kommer så til at blive den evige fordømmelse. 
55 Sie sagen, dass sie in einem Ort sind, da man für sie bitten könnte. Es mag seyn; Gott macht es, wie er will, sie sind nicht auf einem Haufen. In jenem Wesen sind vor Gott tausend Jahr nicht Ein Tag, und wenn man auferstehen wird, so wird es Adam und den alten Vätern seyn, gleich als wären sie vor einer halben Stunde noch im Leben gewesen.  De siger, at de er på et sted, hvor man kan bede for dem. Ja, måske; Gud gør det, som han vil; de er ikke samlet i én flok. I denne tilstand er for Gud tusind år ikke engang som en dag, og når man når frem til opstandelsen, så vil det for Adam og de gamle fædre være, som om de endnu for en halv time siden var i dette liv. 
56 Dort ist keine Zeit, derhalben kann auch kein besonderer Ort seyn, und sind weder Tag noch Nächte. Es ist vor Gott alles auf einmal geschehen. Es ist nicht weder vor noch hinter. Jene werden nicht eher kommen an jüngsten Tage, denn wir.  Dog er der ikke nogen tid, derfor kan der heller ikke være noget særligt sted, og der er hverken dag eller nat. For Gud er det altsammen sket på én gang. Der er ikke hverken foran eller bagved. Og disse kommer ikke tidligere frem til den yderste dag end vi. 
57         Dieser Text schliesst nicht, dass sie in eine Stelle versammlet sind; aber es mag wohl möglich seyn. Ich (E268) weiss von keinem Fegfeuer zu halten, so mag ich's auch nicht abschlagen, es steht in Gottes Gewalt.           Denne tekst konkluderer ikke, at de samles på ét sted; selv om det da godt kan være muligt. Jeg véd ikke af, at jeg skal fastholde skærsilden, men jeg kan heller ikke afvise det; det står i Guds magt. 
58 So kann ich's auch nicht abschlagen, dass man für sie bitten soll, sondern ich mag selber für meine Freunde bitten und sprechen: O allmächtiger Gott! ich erkenne deine Gewalt, ich bitte dich für diese Seele; sie mag schlafen oder leiden. Ist sie im Leiden, so bitte ich dich, ist es dein göttlicher Wille, dass du se erledigst. Derfor kan jeg heller ikke afvise, at man skal bede for dem, men jeg kan selv bede for mine venner og sige: O almægtige Gud! Jeg mærker din magt, jeg beder dig for denne sjæl; det kan være, den sover eller lider. Hvis den lider, så beder jeg dig, om det er din guddommelige vilje, at du slipper den fri. 
59 Das wäre recht gebetet. Aber dass man Mess und Vigilien will singen und immer Jahrtag halten, das ist Narrenwerk, es ist kein Nutz. Einmal oder zwei magst du bitten, und damit aufgehört, und keine Stiftung aufgerichtet, es hat's der Teufel erdacht, in der Schrift findet man Hölle und Himmel, und keine Mittelstätt dabei; es kann aber wohl ein Mittel seyn.  Det ville være at bede ret. Men at man vil synge messe og vigilier og til stadighed afholde årsdage, det er narreværk, det er ingen nytte til. Du kan bede én gang eller to gange, dermed slut, og ikke noget med at oprette messestiftelse, det er noget, djævelen har opdigtet, i skriften finder man himmel og helvede, og ikke nogen mellemtilstand; men derfor kan der godt være en mellemtilstand. 
60          Dass aber die Geister erschienen sind, und haben also um Mess gebeten, dass ist gewiss der Teufel gewesen. St. Gregorius hat in einem Buch viel solcher Exempel gesetzt, der ist auch also verführet worden von dem Teufel.         
61 Er thut's darum der Bösewicht, dass er uns mit den Messen und Vigilien um Gut, Leib und Seel bringe. Darum sind es Teufel, sie seyen wie sie wollen. Warum ich aber keinen Glauben daran setze, macht das, dass in der ganzen Schrift nichts davon ist, dass die Seelen umgehen, sondern die Teufel gehen um. 
62 Dieselben, sagt sie, dass sie in den Lüften fliegen, ja, auch in Haus und Hof haben wir Teufel. Wenn du aber etwas hörest, so sprich: Du bist der Teufel. Nimm dich sein nicht an, und lasse rauschen und poltern. 
63 Es ist kein tiefer Ding nicht eingerissen, denn mit den Messen und Vigilien für die Todten zu halten, denn der Teufel hat sich's sehr viel kosten lassen, bis er solch ding zuwege gebracht hat. Hütet euch vor dem Bösewicht, Amen.
Gott habe Lob. 

Noter:

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